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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 78

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
78 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Minister William Pitt erkannte die Konvention von Zeven nicht an, rief den unfähigen Cumberland zurück und stellte in dem Herzog Ferdinand vou Braunschweig einen trefflichen Führer an die Spitze des englisch-hannoverischen Heeres. Dieser verscheuchte die Franzosen, die noch unter dem Eindruck von Roßbach standen, aus ihren Winterquartieren in Hannover und Westfalen, trieb sie über den Rhein und schlug sie bei Krefeld (Juni) fo anfs Haupt, daß das nordwestliche Deutschland den Sommer hindurch vor weiteren Einfällen bewahrt blieb. Im Osten drang Friedrich Ii., indem er feinem Bruder Heinrich die Deckung Sachsens überließ, nach Mähren vor. Er gedachte, das seste Olmütz zu nehmen und dann einen Vorstoß auf Wien, das Herz des Gegners, zu machen. Das Unternehmen scheiterte. Nach längerer vergeblicher Belagerung von Olmütz mußte er vor der österreichischen Übermacht nach Schlesien zurückweichen. Hier ereilten ihn schlimme Nachrichten. Die Russen waren unter Fermor in Ostpreußen wieder eingefallen, waren bis ins Brandenburgische vorgerückt und wüteten da mit Brand, Mord und Verheerung. Schnell entschlossen, kam Friedrich Ii. herbei und rettete in einer mörderischen Kiedrich-Schmacht in den Sümpfen bei Zorndorf (unweit Küstrin) die Mark bei Arndorf vor weiteren Heimsuchungen durch die Barbaren (August 1758). Ein Hauptverdienst um den Sieg erwarb sich der General Seydlitz, der Sieger von Roßbach. — Inzwischen war Friedrichs Bruder Heinrich in Sachsen durch Daun, der nach Schlesien und Sachsen vorgerückt war, in Bedrängnis geraten. Voll Siegeszuversicht eilte der König dahin, um zu helfen. Unbegreiflicherweise schlug er bei dem Dorfe o. Niederlage Hochkirch den auf den Höhen von Bautzen in fester Stellung ver-Ätfsj. schanzten Österreichern gegenüber sein Lager auf und verhielt sich so sorglos, daß einer seiner Generale sagte: „Wenn die Österreicher uns hier in Ruhe lassen, so verdienen sie gehängt zu werden." (Friedrichs witzige Antwort: „Ich hoffe, sie fürchten uns mehr als den Galgen.") Friedrich hatte seinen Übermut zu büßen. In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober brach Daun mit überlegener Macht in das feindliche Lager ein und richtete hier die größte Verwirrung an. Die Preußen verloren fast alles Geschütz und etwa 9000 Mann. Nichtsdestoweniger faßte Friedrich bald wieder Mut und betrieb mit neuem Eifer die Rüstungen für 1759; es gelang ihm auch, sich im Besitz von Schlesien und Sachsen zu behaupten. 1759: a) stier- 2. Das Jahr 1759 war ein Unglücksjahr für Preußen. Es Russen und Lster. brachte Friedrich Ii. nahezu an den Rand der Verzweiflung und raubte ihm alle Hoffnung auf einen befriedigenden Ausgang des Krieges. Noch hatte er die Lücken nicht ganz ausgefüllt, welche die bisherigen Siege und Niederlagen in sein Heer gerissen, da schickte

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 74

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
74 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. auf: welche Maßregeln wird Friedrich, falls er feine Lage beurteilen konnte, zu seinem Schutze getroffen haben? zwischen Preußen . ■ W sbst: Friedrich Ii. hatte schon nach dem Dresdener Frieden und England, die Überzeugung gewonnen, daß Maria Theresia, sobald ihr Staatshaushalt geordnet und ihr Heer wiederhergestellt fei, ihn angreifen werde. Er war daher unablässig auf Vermehrung und Kräftigung feiner Armee bedacht gewesen. Nach dem Ausbruch der Streitigkeiten zwischen Frankreich und England näherte sich ihm England (1755), dessen König Georg Ii. Preußen für die einzige Macht hielt, welche das bedrohte Hannover schützen könne. Die alsbald begonnenen Verhandlungen führten im Jauuar 1756 zu dem Vertrag zu West-m in st er, der in seinem wichtigsten Artikel bestimmte, daß England keinen Einmarsch der Russen in Deutschland und daß Preußen keinen Einfall der Franzosen dulden werde. Aufklärung 5. In den ersten Monaten des Jahres 1756 wußte Friedrich die Absichten noch nichts Bestimmtes von den geheimen Abmachungen seiner Gegner. seiner Gegner. r , , n r m ~ „ Da erhielt er von zwei von chm bestochenen Beamten, dem Sekretar der österreichischen Gesandtschaft in Berlin und einem Schreiber des Grafen Brühl, Abschriften von Aktenstücken, die ihm plötzlich die drohende Gesahr in ihrer ganzen Größe enthüllten. Wie groß auch seine Verlegenheit war, sein „immer gegenwärtiger Geist" fand Wege zum zweckentsprechenden Handeln. Noch war Frankreichs Heer nicht gesammelt, Rußland nicht zureichend gerüstet. Friedrich, dessen ans 150 000 Mann angewachsene Armee schlagfertig war, erkannte als einziges Mittel zur Rettung den raschen und mit Wucht ausgeführten Angriff auf Österreich. Würde Österreich geschlagen, so würden vielleicht dessen Verbündete Bedenken tragen, sich weiter an den Feindseligkeiten zu beteiligen. Dem englischen Gesandten gegenüber tat er die Äußerung: „Ich muß das Komplott meiner Feinde brechen, ehe es zu stark wird." Bald darauf verbreitete sich die Kunde von Trnppen-znsammenziehungen an der böhmischen Grenze. Friedrich Ii. fragte Maria Theresia, ob er Krieg oder Frieden zu erwarten habe. Da die Antwort ausweichend und unbefriedigend war, so traf er die Anordnungen zum Angriff. Am 28. August 1756 erschien er auf dem Paradeplatz zu Potsdam, stellte sich an die Spitze seiner Truppen und begann den Ausmarsch. Freude und Siegeshoffnung fchwellte die Brust der Mannschaft. Damit war der entscheidende Schritt getan, welcher die Kriegskrüste entfesselte.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 151

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 117. Nebenkämpfe des Krieges von 1809. 151 Wunderbarerweise erzwang sich Andreas Hofer auch jetzt wieder den Einzug in Innsbruck (August), wo er nun eine Zeit als „Ober-kommandant o du Xi rot" von der Hofburg aus das Land regierte. Der Schönbrunner Friede machte dem Unabhängigkeitstraum des Uttt^dru^mg wackeren Volkes ein jähes Ende. Obwohl Franz I. wenige Monate »ach dem Sckön- t- , ~ * • rv . brunner Frieden. vorher die Zusicherung gegeben hatte, „daß er keinen frieden billigen werde, der das treue Land Tirol von dem Körper des österreichischen Kaiserstaates losreißen würde," so gab er es doch seinem Schicksale preis. Mit verstärkter Macht fielen Franzosen und Bayern ein und brachen in kurzer Zeit (November) allen Widerstand des Volkes. Speckbacher und Haspinger retteten sich durch die Flucht. Andreas Hofer entwich auf das Gebirge und sand hoch oben in einer beschneiten Sennhütte Schutz gegen die ihm nachstellenden Feinde. Allein sein Aufenthaltsort blieb nicht lange verborgen. Leider übte eine gemeine Seele um schnöden Gewinnes willen Verrat. Infolgedessen wurde Hofer im Januar 1810 vou französischen Soldaten ergriffen und nach Mantua abgeliefert, wo man ihn, da er sich weder reuig zeigte, noch um Gnade bat, zum Tode verurteilte. Mit unverbundenen Augen, standhaft bis zum letzten Augenblick, empfing er als echter Märtyrer feines Volkes auf den Festungswällen der Stadt die wohlgezielte Kugel und damit den Tod, „den er so manchesmal vom Jselberg gesandt ins Tal" <20. Februar 1810). 2. Die Erhebung von Tirol war nur eine der begleitenden Er- Aufstand sont- scheinimgen des großen Krieges von 1809. Ähnliche Bewegungen bcuj' 111 Sm,et' kamen gleichzeitig in Norddeutschland vor. Nahmen sie auch hier nicht die Ausdehnung des Tiroler Aufstandes an, so waren sie doch bedeutsame Kundgebungen der im Volke vorhandenen Stimmung: der Erbitterung über die Fremdherrschaft und der Sehnsucht nach Befreiung. Der dem hessischen Adel ungehörige Oberstleutnant v. Dörnberg, welcher in westfälischen Diensten stand, faßte im April 1809 bett Gedanken, mit Hilfe feines Bataillons und der grollenden hessischen Bauern den König Jerome in feiner Hauptstadt Kassel anzugreifen. Allein beim Verfuch, den Plan auszuführen, zeigte sich die Unzuverlässigkeit seiner Streitkräfte. Soldaten und Bauern stoben bei dem ersten Geschützfeuer auseinander. Dörnberg entkam. — 3. Eine andere Schilderhebung nahm in Schlesien ihren Anfang. Seele derselben war der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun - Wm von Braun-schweig - Ols, Sohn des bei Auerstädt besiegten Herzogs. Er haßte in Napoleon den Zerstörer seiner Dynastie und den „Feind des Vaterlandes", warb, nachdem Österreich den Krieg erklärt hatte, ein Freikorps (die „Schwarze Legion der Rache") und beschloß, aus immer größeren Zuzug hoffend, den Angriff aus das Königreich Westfalen und die Zurückeroberung seines Herzogtums. Seine Helden, die am

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 175

1827 - Erlangen : Heyder
1700) zu Travendahl den Frieden annehmen. Nun zog er gegen Peter, der eben Narva belagerte; Karl mit 8000 Schweden schlug 80000 Russen, als Peter eben nicht beim Heere war. Statt aber nun diesen ohne Verzug in seinem Reiche zu verfolgen, warf sich Karl, nur seinen Leidenschaften folgend, auf August von Polen, drängte ihn und seine Sachsen aus Ltef- land und Kurland, schlug diese bei Cliffow, Pultusk, 1702, 1703, und ließ zu Warschau den jungen Sta- nislaus Lescinsky zum König Polens statt Augusts wählen, ging darauf nach Sachsen selbst, und erzwang im Frieden zu Altranstädt Augusts Verzichtlcistung auf die Krone Polens. Unterdeß hatte Peter Ingermann- land erobert, und Petersburg. 1703, darin zu grün- den angefangen, und Menzikow, Peters mächtiger Günstling (ehemals ein Pastetenbäckerjunge), die Schweden bei Kalisch 1706 geschlagen. Karl drang nun zwar siegreich bis Smolensk vor, ließ sich aber, statt auf Moskau oder Petersburg loszugehen, durch den abenteuerlichen Kosacken-Hettmann Mazeppa (einen Polen, den ein beleidigter Ehemann auf ein Ukrai, nisches Pferd gebunden hatte, welches sofort in seine Heimath mit ihm lief) verleiten, in die Ukraine zu kommen, wo die Kosaken sich ihm anschließen wür- den. Während dem schlug Peter 1ö000 Schweden unter Lcionhufwud (Löwenhaupt) bei Slop am Dnepr, und dann Karln selbst bet Pultawa (8. Juli I70y) so gänzlich, daß dieser zu den Türken nach Bender entfliehen mußte, j- Unterdeß hatte August sein Polen wiedergewonnen, Dänemark den Krieg erneuert, und Peter eroberte nun Ltefland und einen Theil von Finnland. Dagegen bewog endlich Karl die Pforte zum Kriege gegen Ruß- land (1711), und wirklich wurde Peter am Pruth von den Türken so gänzlich eingeschlossen, daß er ohne die schlauen Bestechungskünste seiner Geliebten, der nach- maligen Kaiserin Katharina I. (des Mädchens von Ma- rienburg), verloren gewesen wäre, so aber mit dem Verlust von Asow aus der Gefahr entkam. Umsonst tobte Karl, und arbeitete an einem neuen Krieg; allein unterdessen nahmen Dänemark, Preußen, Sachsen, die

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 130

1827 - Erlangen : Heyder
150 die explodirende Kraft desselben zu einem Krlegswerkzeug zu benutzen. Man schmiedete oder goß zuerst Geschütz in Form der Mörser, verlängerte dann die Röhre zur Kanone und brachte Stücke von ganz ungeheurer Größe zu Stande, so daß man sie in einem Tage kaum mehr als dreimal abbrennen konnte. Dann wurden die Kano» nen (Bombarden,Donnerbüchsen) immer kleiner gegossen und zur Falkonette und Waubüchse, daß sie endlich der Einzelne tragen konnte. Kanonen und Büchsen, letztere auf die Gabel gestützt, wurden mit der Lunte abgebrannt, bis man erst svater in Nürnberg das Schloß mit dem Rade und noch später mit dem Hahn erfand. Dazu brauchte man den Feuerstein oder sla- visch Flins, davon das ganze Gewehr die Flinte hieß. Jetzt trotzte manche Burg und Stadt auf ihre festen Mauern, mancher Ritter in der Schlacht auf seinen Harnisch oder sein Schlachtschwert für zwei Hände ver- gebens. Ein Fingerdruck des Feigsten in weiter Ferne konnte ihn hinstrecken. Darum zog nun der Adel vor, statt selbst ins Feld zu ziehen, lieber Geld zu geben, damit besoldete Kriegsknechte (solckuti) statt seiner foch- ten. So kamen stehende Heere, meist Fußvolk, zur großen Last für Bürger und Staatskassen auf; doch blieben die Armbrust oder Rüstung (eine verkleinerte tragbare Balliste des Alterthums, vom Bogen ausge- gangen), die Lanze, selbst Bogen und Pfeil, noch lange im Gebrauch. Aber besonders seit dem dreißigjährigen Krieg wurde alles kleiner und zierlicher, der Helm zum Federhut (jetzt Tschakko), der Brustharntsch zum Rmg- kragen, das Schulterstück des Panzers zur Epaulette, das schwere Schwert zum Degen. Seit der Anwen- dung des Pulvers wurden die Schlachten weniger blu- tig, als in cmer Zeit, wurde der Kri^g nicht mehr mit so persönlicher Erbitterung des Einzelnen geführt und der Kunst des Feldherrn wurde mehr, als der Tapfer- keit der Faust verdankt. Brachte diese Erfindung im ganzen Kriegswesen eine Hauptveränderung hervor, so geschah das gleiche in der Literatur durch die Erfindung der Buchdrücke- rei, gewiß nach Sprache und Schrift der segens- reichsten Erfindung. Bisher behalf man sich mit Ab-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 49

1827 - Erlangen : Heyder
49 an, wich dort einem Kampfe mit den Römern, unter Publius Cornelius Scipio aus, und' überstieg mit un- säglicher Mühe und mit Verlust von mehr als 50000 Mann, so wie der meisten Elrphanten und Pferde, für welche erst Wege gesprengt werden mußten, die hohen Alpen (den kleinen Bernhardsberg ?) und erschien, ein Schrecken Roms, mit 26000 Mann in den Ebe- nen Oberitaliens (216). Drei Treffen am Tictnus, am Trebra und anr See Trasimenus, vernichteten eben so viel Consularische Heere (216, 217) und öffneten den Weg nach Rom. Aber wohl wissend, daß er selbst sehr geschwächt sei, und ohne Belagerungszeug die mit Verzweiflung fechtenden Römer in ihrer Stadt nicht überwältigen könne, zog Hannibal lieber durch Apulien nach Unteritaltcn, während die Römer den Fabius Maximus (Cunctator) zum Prodictator ernannt hatten, der, wie eine Wolke auf den Bergen, vorsichtig Hanni- bals Heer begleitete und fast gefangen hätte, wenn Hannibal durch Stiere mit Bränden die Feinde nicht getäuscht härte. Hannibal hatte weislich deö Fabrus Güter allein nicht plündern lassen; weswegen der auf Fabius argwöhnische und sein weises Zaudern nicht durchschauende Senat dem General der Reiterei (oder Magister equitum) Minucius das halbe Heer auch mit diktatorischer Gewalt gab,lder aber vom Hannibal sogleich geschlagen wurde, und ohne Fabius vernichtet worden wäre. Die Consuln des neuen Jahrs 216 Paulus Aemilius und besonders der hitzig-unbesonnene Terentius Varro wollten mit einer großen Schlacht den Krieg enden, wurden aber bei Cannä furchtbar geschlar gen; Paulus Aemiltus blieb, Varro entkam mit Weni- gen nach Rom, wo der Senat, nie größer als im Un- glück, ihm dankte, quod de república non desperas* set. Auch jetzt ging Hannibal nicht nach Rom, sondern verstärkte sich zu Capua in Unteritalien, unterhandelte mit Philipp von Macedonien, brachte den neuen König von Syracus auf Karthagos Seite, (weswegen ein rö- misches Heer unter Marcellus nach Sictlien ging, und nach dreijähriger Belagerung (214 — 212) trotz des großen Mathematikers Archimed-s Gegenmaschinen, Sy- rakus eroberte, woraus die ganze Insel und auch Sar- 3te Aufl. 4

7. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 42

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
42 Vii. Vom Westflischen Frieden bis zur Franzsischen Revolution. Lage beurteilen konnte, suchte er den ihm drohenden Gefahren zu begegnen. zwischeii'preuen Schon nach dem Dresdener Frieden hatte er die berzeugung L uni) England, gewonnen, da Maria Theresia, sobald ihr Staatshaushalt geordnet und ihr Heer wiederhergestellt sei, ihn angreifen werde. Er war daher unablssig auf Vermehrung und Krftigung seiner Armee bedacht gewesen. Nach dem Ausbruch der Streitigkeiten zwischen Frankreich und England nherte sich ihm England (1755), dessen König Georg Ii. Preußen fr die einzige Macht hielt, welche das be-drohte Hannover schtzen knne. Die alsbald begonnenen Verhand-luugeu fhrten im Januar 1756 zu dem Vertrag zu Westminster, der in seinem wichtigsten Artikel bestimmte, da England keinen Ein-marsch der Russen in Deutschland und da Preußen keinen Einfall der Franzosen dulden werde. F?edrichs"ber 5. In den ersten Monaten des Jahres 1756 wute Friedrich 5eine?G^ner no$ nichts Bestimmtes von den geheimen Abmachungen seiner Gegner. Da erhielt er von zwei von ihm bestochenen Beamten, dem.sekretr der vsterreimschen Gesmidlschaf^-w Berlin und einem Schreiber des Grasenihrim Abschriften von Aktenstcken, die ihm pltzlich ent-fllten, da fr 1757 ein konzentrischer Angriff auf ihn geplant sei". Wie groß auch seine Verlegenheit war, sein immer gegenwrtiger Geist" fand Wege zum zweckentsprechenden Handeln. Noch war Frankreichs Heer nicht gesammelt, Rußland nicht zureichend gerstet. Im Hinblick darauf erkannte Friedrich als einziges Mittel zur Rettung den raschen und mit Wucht ausgefhrten Angriff auf sterreich. Wrde sterreich geschlagen, so Wrden vielleicht dessen Verbndete Bedenken tragen, sich weiter an den Feindseligkeiten zu beteiligen. Als nun Maria Theresia eine Anfrage der den Grund von Truppen-zusammenziehungen an der bhmischen Grenze ausweichend beantwortete, traf Friedrich die Anordnungen zum Angriff. Am 28. August 1756 erschien er auf dem Paradeplatz zu Potsdam, stellte sich an die Spitze seiner Truppen und begann den Ausmarsch. Freude und Siegeshoffen schwellte die Brust der Mannschaft. Damit war der entscheidende Schritt getan, welcher die Kriegskrfte entfesselte. 95. Die Jahre 1756 und 1757. i7i 6ajen?unfl 1" Friedrichs Absicht war, durch Sachsen den Weg nach Bhmen zu gewinnen. Mit 70000 Mann berschritt er die Grenze und rief durch diese Tat in der schsischen Bevlkerung die grte Bestrzung hervor. Ohne auf besonderen Widerstand zu stoen, besetzte er Leipzig, Dresden und andere Städte und zwang das auer Fassung geratene schsische Heer, in einer festen Stellung bei Pirna Schutz vor den preuischen Geschossen zu suchen. Friedrich umzingelte mit einem Teil

8. Hellas und Rom - S. 36

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
36 9. Die Perserkriege, ca. 500469 v. Chr. drauen die Wache, und er sah. wie einige Männer Leibesbungen anstellten, andere aber ihre Haare kmmten. Als er das erblickte, der-wunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig zurck; denn keiner verfolgte ihn und sie bekmmerten sich gar nicht um ihn. Und als er zurckkam, sagte er dem Xerxes alles, was er gesehen. Dieser aber lie den Demaratos, einen Hellenen, der in seinem Heere war, zu sich rufen und fragte ihn nach allem, was die Lacedmonier tten. Der aber sprach: Diese Männer sind gekommen, uns den Pa streitig zu machen und dazu berieten sie sich; denn das ist Sitte bei ihnen: wenn sie ihr Leben auf das Spiel setzen wollen, dann schmcken sie ihr Haupt." Das deuchte aber dem Xerxes ganz unglaublich und er fragte weiter, auf welche Art ein so kleiner Haufen sein Heer sollte bekmpfen knnen. Jener aber sprach: Herr, du sollst mich fr einen Lgner ansehen, wenn es nicht so kommt, wie ich sage." Xerxes aber glaubte ihm trotzdem nicht. Er lie nun vier Tage vorbei-gehen, denn er hoffte immer, sie wrden davonlaufen. Am fnften aber, als sie sich nicht zurckzogen, sondern er deutlich einsah, sie wren unverschmt und unklug genug, stehen zu bleiben, schickte er wider sie die Perser voller Wut und befahl ihnen, sie lebendig zu sangen und vor sein Angesicht zu führen. Als nun die Perser andrangen und ihren Angriff auf die Hellenen ausfhrten, fiel eine Menge, die anderen aber rckten nher und konnten sie nicht zum Weichen bringen, obwohl ihr Verlust bedeutend war. Da ward es denn aller Welt und namentlich dem König klar, da es wohl viel Menschen wren, aber nur wenig Männer. Das Treffen aber dauerte den ganzen Tag. Nachdem aber die Perser hart zn-gerichtet waren, wichen sie zurck und an ihrer Stelle rckten die vor, welche der König die Unsterblichen nannte, als wrden die bald mit ihnen fertig werden. Und als auch diese mit den Hellenen Hand-gemein wurden, richteten sie nicht mehr aus als das vorige Heer, sondern es ging ihnen ebenso, weil sie in dem engen Pa stritten und krzere Speere hatten als die Hellenen und ihre bermacht nicht angebracht war. Die Lacedmonier aber fochten wacker und brav und zeigten, da sie den Krieg verstanden, der Feind aber nicht. Sie wandten den Feinden zuweilen den Rcken und flohen dann alle mit einem Male; die Feinde aber, die sie fliehen sahen, jagten ihnen nach mit Lrm und Geschrei; sie aber wandten sich, wenn jene nahe an sie gekommen, den Feinden entgegen, und auf die Art erlegten sie eine unzhlige Menge Perser; es fielen aber auch von den Spartanern einige wenige. Als wt*- die Perser den Pa nicht erstrmen konnten, obwohl sie in einzelnen Scharen und mit der ganzen Macht angriffen, zogen sie sich zurck. Da nun Xerxes nicht wute, was er tun sollte, trat vor ihn

9. Hellas und Rom - S. 65

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
59. Epaminondas bei Leuktra und Mantinea. 65 Epaminondas wendete bei Lenktra eine neue, vorzgliche Schlacht-Ordnung an und durch seine eigentmliche Kriegskunst gewann eriien Sieg. Er las nmlich aus dem ganzen Heer die besten Truppen aus und stellte sie auf die eine Seite, wo er selbst den Kampf ausfechten wollte. Die schwchsten aber stellte er auf den anderen Flgel und wies sie an, das Gefecht zu vermeiden und bei dem Angriff der Feinde allmhlich zurckzuweichen. Daher machte er die Schlachtreihe schief und mit dem Flgel, den die auserlesene Mannschaft bildete, gedachte er die Schlacht zu entscheiden. Als nun die Trompeter auf beiden Seiten das Zeichen zum Treffen gaben und zugleich das Kriegsgeschrei der Truppen den ersten Angriff ankndigte, rckten die Lacedmonier mit den beiden Flgeln vor, indem sie ihrer Schlachtreihe eine Sichelgestalt gaben; die Botier aber wichen mit dem einen Flgel zurck und den anderen fhrten sie in vollem Lauf ins Gefecht. Da es zum Handgemenge kam, blieb das Treffen eine Zeitlang unentschieden, weil beide Teile hitzig kmpften. Darauf aber gewannen die Leute des Epaminondas durch ihre Tapferkeit und ihre gedrngte Stellung die Oberhand und eine groe Zahl der Peloponnefier kam um. Sie waren nicht vermgend, den Andrang der auserlesenen Helden-schar auszuhalten; die ihr gegenberstanden, wurden teils gettet teils. verwundet, alle aber auf der Vorderseite." (Dijidor.) " Bei Mantinea. Nachdem der hartnckige Kampf lange Zeit gedauert hatte, ohne da sich das Treffen nur im mindesten entschied, so glaubte Epaminondas, nur durch persnliche Tapferkeit siegen zu knnen, und entschlo sich, mit eigener Hand den Ausschlag zu geben. Schnell sammelte er die Tapfersten um sich und drang in fest-geschlossener Reihe mitten unter die Feinde ein. Der Schar voran-gehend, warf er den ersten Speer und traf den Anfhrer der Lace-dmonier. Indem er dann sogleich die anderen, die ihm unter die Hnde kamen, teils niedermachte teils in Schrecken setzte, durchbrach er die Schlachtreihe der Feinde. Voll Schrecken vor dem groen Epami-nondas und vor der Gewalt der ihn umgebenden Schar zogen sich die Lacedmonier aus dem Treffen zurck. Die Botier setzten nach und tteten immer die Hintersten, so da das Feld voll Leichen lag. Als aber die Lacedmonier sahen, da Epaminondas in seinem Eifer sich zu weit vorauswagte, so rannten sie alle gegen ihn zusammen. Auf einmal flog eine Menge von Geschossen auf ihn zu; aber teils wich er ihnen aus teils Prallten sie ab; einige zog er aus seinem Krper und verteidigte sich damit gegen seine Angreifer. Whrend er aber um den Sieg so heldenmtig kmpfte, empfing er eine tdliche Wunde in die Brust. Die Lanze brach ab und das Eisen blieb in dem Krper zurck. Sogleich fiel er nieder, entkrftet durch die Wunde. Nun ent-stand ein Kampf um den Gefallenen, wobei viele auf beiden Seiten A. Bock, Hellas und Rom. 5

10. Hellas und Rom - S. 75

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64. Alexanders Zug nach Indien (Am Hydaspes). 75 Am Hydaspes. Die Ereignisse mit Porus hat Alexander selbst in seinen Briefen nher beschrieben. Nach seinem Berichte flo der Hydaspes zwischen den beiderseitigen Lagern in der Mitte; Porus stellte auf dem gegenberliegenden Ufer seine Elefanten auf und wartete immer mit gespannter Aufmerksamkeit auf den bergang. In einer strmischen, mondlosen Nacht nahm Alexander einen Teil seines Fu-Volkes samt den tapfersten Reitern und rckte mit denselben vor, um sodann in grerer Entfernung von dem Feinde auf eine nicht sehr groe Insel berzusetzen. Hier entlud sich jedoch ein frchterlicher Platz-regen; Windste und Blitze berfielen das Heer massenhaft; Alexander sah, wie so mancher Soldat umkam und von den sengenden Blitzstrahlen gettet wurde. Aber dennoch brach er von der kleinen Insel Wiederaus und suchte das gegenberliegende Ufer zu erreichen. Der Hydaspes war durch das Gewitter in seinem Laufe wild aufgeregt und hoch angeschwollen, soda ein bedeutender Uferri ent-stand und ein groer Teil des Stromes sich dorthin wlzte. Alexander selbst gewann zwar den mittleren Raum, doch ohne sicheren Stand-Punkt, weil der Boden mit fortglitt und ringsum zusammenbrach. Die Soldaten verlieen nun die Fle und mit den Waffen in der Hand berschritten sie die ausgerissene Stelle, wobei ihnen das Wasser bis an die Brust reichte. Nach dem bergange ist Alexander dem Fu-Volk 20 Stadien weit mit den Reitern vorausgeeilt. Er selbst erzhlt, da er dabei so gerechnet habe: Griffen ihn die Feinde mit der bloen Reiterei an, so wrde er weitaus die Oberhand behalten; wrden sie aber ihre Phalanx anrcken lassen, so werde sein eigenes Fuvolk noch frhe genug bei ihm eintreffen. Der erstere Fall ist wirklich eingetreten. Alexander hat eine Abteilung von 1000 Reitern und 60 Streitwagen, auf die er stie, in die Flucht geschlagen, die Streitwagen insgesamt weggenommen und von den Reitern 400 gettet. Daran hat Porus deutlich gemerkt, da Alexander selbst den Flu berschritten hatte. Porus ist also mit der gesamten Streitmacht herangerckt. Nicht ohne Besorgnis vor den Elefanten und der feindlichen bermacht ist Alexander selbst auf dem einen Flgel unter sie hineingestrmt, während sein Unterfeldherr den rechten angriff. Auf beiden Seiten ward die Flucht allgemein; trotz des tapfersten Widerstandes mute sich der Feind auf die Elefanten zurckziehen und dort zusammendrngen, weshalb hier der Kampf in grter Verwirrung fortgesetzt wurde, bis ihn endlich die Feinde (aller-dings erst um die achte Stunde) aufgaben. Alle diese Nachrichten verdanken wir dem Helden der Schlacht selbst, der sie uns in seinen Briefen berichtet. König Porus wurde gefangen. Alexander fragte ihn, wie er ihn behandeln solle? Kniglich!" erwiderte Porus. Auf die nochmalige
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